JAZZ-Abend
 Form und Inhalt einer völkerverbindenden Musiksprache
(in Kooperation mit dem Collegium Hungaricum)

am 26. Sept. 2019 im Collegium Hungaricum Wien

Die Ehrenpräsidentin, Frau Marika Radda, begrüßte die zahlreichen Gäste und das JAZZ-Septett CEORA und erwähnte, daß hier sowohl auf die Jazz-Musik als auch auf die historische Entwicklung dieser Musikrichtung eingegangen wird.

Herr Dr. Günter Spies, Posaunist, Komponist und Arrangeur beim CEORA Jazzseptett (www.soundcloud.com/ceorajazzseptett/albums) schilderte in seiner Hauptrede Interessantes und wenig Bekanntes aus der Jazzhistorie (z.B. die Freundschaft zwischen einem der grundlegenden Modern Jazz-Komponisten Theolonius Monk und der legendären Baroness Kathleen Annie Pannonica             de Koenigswarter, einer Verwandten der Familie Rothschild; 10 Dezember 1913 – 30 November 1988). „Nica“ (der sogar eine berühmte Komposition dieses Namens gewidmet ist) war eine in Großbritannien geborene Bebop-Jazz-Förderin und Literatin. Sie und andere wichtige Förderer von Jazzmusikern (wie etwa Juliette Greco beim Trompeter Miles Davis Dave Brubeck und in Österreich der Klassik und Jazz – Maestro Friedrich Gulda) haben viel dazu beigetragen, dass der moderne, coolere Jazz aus den Tanzsäälen endlich in die Konzertsäle Eingang fand und in der Gesellschaft als ernste, „sophisticated“ anmutende Musik, „angekommen“ ist.

Herr Dr. Spies erläuterte ferner in interaktiven Spielen zwischen Band und Publikum mit Unterstützung der ganzen Band einige wesentlichen Unterschiede beim Hören von Klassik einerseits und des „Jazz“ andererseits auf und informierte z.Bsp. was „Blues“ bedeutet, wie er auch im modernen Jazz funktioniert und worauf Jazzstücke im Allgemeinen beruhen.

Das Publikum klatschte und sang bei den interaktiven Musikbeispielen eifrig mit und genoss die humorvoll launige und charmante Conference des Dr. Spies, der bei seinen musikalischen Beispielen auch eigenen Bluesgesang einsetze.

Anklang fanden auch die virtuosen Solisten der Band, vor allem Johannes Probst, dessen Soli denen des legendären Art Farmer um nichts nachstanden. Als Solisten traten auch Helmut Strobl Altosaxophon, Primo Salvati Tenorsax, Valentin Schuppich Klavier, Karl Sayer Kontrabass, Uli Hejsek Jazzschlagzeug und Dr. Günter Spies an seiner Posaune in Erscheinung.

Herr Dr. Urich Hejsek, drummer und bandleader von CEORA, und als solcher auf die Rhythmen spezialisiert, erläuterte dem Publikum kurz die wesentlichen Unterschiede zwischen dem alten stampfend/marschmäßigen „tighten“ Swing-Rhythmus des Traditional (Oldtime) Jazz, gegenüber der von CEORA bevorzugten lockeren bzw. „loose“ dahinfließenden Swing Rhythmik des Modern Jazz, die sich aus anderem Ursprung herleitete, nämlich aus den lockeren afrikanischen Tanzrhythmen in 6 bzw. 12/8 Takt, in weitgehender Überlagerung von „3-er“ über „4-rer Metren“ (Polymetrik).

CEORA präsentierte dem faszinierten Publikum jedoch nicht nur diesen „Bebop-Swing“, sondern auch verschiedenste andere Arten von Jazzstücken, und – Rhythmen – so z.Bsp. den Bossa Nova Jazz und eine ganz typische Jazz Ballade. Zu Letzterem wurde ein besonders schönes vierstimmig vom CEORA Jazzseptetts selbst arrangiertes Stück vorgetragen: „I remember Clifford“ – eine Komposition des Trompeters Lee Morgan, die zu Ehren eines anderen leider sehr früh verstorbenen großen Modernjazz-Trompeters geschaffen wurde, Clifford Brown.

Erwähnter Jazzkomponist Lee Morgan war es auch, der diejenige Komposition schuf, die dem Septett seinen Namen lieh: CEORA.

Das Jazzseptett CEORA erfreute das Publikum fast 2 Stunden lang mit künstlerisch hochwertigen Modern-Jazz-Darbietungen, die von Erläuterungen und Informationen über den Bebop und Post Bebop Jazz ab 1950 bis heute, über Jazzstücke und Jazzinstrumente, begleitet waren.

Das Publikum akklamierte heftig und Frau Radda bát nach diesem Kulturgenuss zum Buffet, wo die Gäste noch lange über das Erlebte ihre Meinungen austauschen konnten.

Schriftführer: Stefan Radda

 Einladung

 

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