Bericht über die Podiumsdiskussion
“Digitalisierung von Kunst und Kultur
– Fluch oder Segen“

Der CLUB PANNONIA behandelte als Fortsetzung in seiner traditionellen Podiumsdiskussionsreihe in Kooperation mit dem Collegium Hungaricum Wien diesmal das Thema “Digitalisierung von Kunst und Kultur – Fluch oder Segen?”

Frau Mag.Maria MOLNÁR, Direktorin des Collegium Hungaricum, begrüßte die Gäste und gab ihrer Freude Ausdruck, diese Podiumsdiskussion wieder gemeinsam mit dem Club Pannonia durchführen zu können. Anschließend begrüßte die Präsidentin Marika RADDA die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion:

Mag. Dr.Rainald FRANZ, Kustos für Glas und Keramik im Museum für Angewandte Kunst (MAK)
MMMag.Lívia MÁDL-PÁLFY (Künstlername M.Pálfy), Österreichische Künstlerin ungarischer Herkunft
Hofrat Dr.M.Christian ORTNER, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Wien
Peter OROS, Dipl.Informatiker und Vorstand der Qualysoft Group

sowie Herrn Dipl.oec.Balázs KOVÁCS, Direktor des ungarischen Tourismusamtes in Wien und die Mitglieder und Freunde des Club Pannonia und alle anderen Gäste und teilte mit, daß Frau Dr. Alena HERIBANOVA, Direktorin der Slowakischen Insituts die Teilnahme am Podium wegen der aktuellen Ratspräsidentschaft der Slowakei kurzfristig absagen mußte, sich jedoch für eine nächste Diskussion spontan bereit erklärt hat.

Frau M.Radda stellte ebenso den Moderator des Abends, Herrn Mag.Dr.Michael MACEK, wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums für Angewandte Kunst (MAK) und bekannter Musikmanager vor. Sie bedankte sich bei den Diskutanten für ihre spontane Bereitschaft, kostenlos an der Diskussion mitzuwirken und bat das Publikum um einen Sonderapplaus. Den Anwesenden wünschte sie eine interessante Diskussion und übergab das Wort an den Moderator. Er stellte die Teilnehmer der Diskussionsrunde einzeln vor und bereits in der Sitzordnung zeigten sich auf der einen Seite die Museumsdirektoren als Skeptiker sich in den Vordergrund drängenden Digitalisierung, auf der anderen Seite die Befürworter der angewandten Digitalisierung von Kunst und Kultur.

So wurde die erste Frage, ob man von “Segen” sprechen kann zunächst an die vorsichtig Bejahenden gestellt. Dipl.Informatiker Peter OROS sprach darüber, welche Vorteile die Digitalisierung bei der Präsentation der Kunst aber auch im industriellen Bereich bringt. Es gibt bereits Künstler, die ausschließlich digital geschaffene Kunstwerke ausstellen. Zur Veranschaulichung der Digitalisierung vor Ort stellte Peter OROS dankenswerterweise für die Dauer der Podiumsdiskussion einen Bildschirm mit laufend wechselnden Bildern bzw. Kunstwerken, zur Verfügung.

Die Malerin, MMMag.Lívía PÁLFY (Künstlername M.Pálfy) nannte die Anwendung der Digitalisierung in der Veröffentlichung und in der Verbreitung von Kunstwerken als eine erfreuliche Möglichkeit, sieht aber keine Konkurrenz zu den Besuchen im Museums bzw. Ausstellungen. Sie sprach sogar von einer Belebung des Interesses an Kunst und Kultur.

Auf der Seite der “Skeptiker” sprach sich Hofrat Dr.M.Christian ORTNER, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, engagiert für die Notwendigkeit der Museen, da das unmittelbare und live Erlebte bei der Betrachtung der verschiedenen Kunstwerke stärkere Emotionen hervorrufen können. Er lehnt natürlich die Anwendung der digitalen Präsentation nicht gänzlich ab, plädiert aber für die Notwendigkeit der Erhaltung und sogar Erweiterung von spartenspezifischen Museen.

Als zweiter Vertreter der sich als “Skeptiker” Bezeichnenden sprach Dr.Rainald FRANZ, Kustos für Glas und Keramik im MAK (Museum für Angewandte Kunst/Gegenwartskunst) als auch Hofrat Dr. M. Christian ORTNER, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, ebenfalls von einem unmittelbaren Erlebnis des Museumbesuches. Die Betrachtung von dreidimensionalen Gegenständen, der atmosphärische Eindruck bzw. die Wirkung auf den Besucher weckt seiner Meinung nach auch intensive Emotionen. Im normalen Tagesablauf ist ein Museumsbesuch eine willkommene Abwechslung, wobei der zusätzliche historische Begleiteffekt sehr angenehm empfunden werden kann.

Aus dem Publikum kamen Anregungen zur Erweiterung des Themenkreises – inwieweit die Digitalisierung der Kunst Einfluss auf den Kulturtourismus ausübt. Dieser Vorschlag wird bei einer weiteren Folge der traditionellen Kultur-Podiumsdiskussionen mit entsprechenden Fachkräften diskutiert.
Abschließend faßte der Moderator die geäußerten Meinungen geschickt zusammen und lobte die hochrangigen Diskutanten für die lebhaften Beiträge und bedankte sich bei der Präsidentin des Club Pannonia für die ausgezeichnete Organisation.

Bei einem Glas Wein und ungarischen Pogácsa wurde das Thema zwischen den Diskutanten und den Gästen mit großem Interesse an einer nächsten Diskussion – evtl. mit Einbeziehung der Medien – noch lange weitergeplaudert.

Schriftführer: Stefan Radda

Einladung

Fotos von Tibor BOGDÁN

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